UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR HALS-, NASEN- UND OHRENHEILKUNDE, KOPF- UND HALSCHIRURGIE

Mittelohrimplantate (Vibrant Soundbridge)

Teilimplantierbare Hörgeräte

1. Vibrant Soundbridge =
    entspricht der Behandlung von Hörverlusten
    durch Vibrationsstimmulation im Mittelohr

2. Prinzip der Schallverstärkung
    Das teilimplantierbare Hörgerät ist ein aktives Mittelohrimplantat, welches die
    Übertragung des Schalls optimiert (verstärkt), in dem es die eigenen Schwingungen
    der Gehörknöchelchen verstärkt. (Abb.1)

    Abb.1Abb.1
 
    Eine andere Methode ist bei defekter Gehörknöchelchenkette, die Schallverstärkung
    mittels Vibration direkt auf die Hörschnecke zu übertragen.(Abb.2)

    Abb.2Abb.2

    Der Schall kann somit auf natürlichem Weg in die Hörschnecke gelangen. Die Sinneszellen in der Hörschnecke müssen noch weitestgehend intakt sein.

3. Indikationen
    a - Innenohrhörverlust (leicht bis mittelgradig) (Verlust der Funktion der Hörzellen in der Hörschnecke)
    b - Kombinierter Hörverlust (Verschlechterung der Schallübertragung (Gehörknöchelchen) und Funktionsverlust der Hörzellen in der Hörschnecke) bei denen eine herkömmliche Hörgeräteversorgung nicht möglich ist (z.B.
          Entzündungen) oder wenig Hörgewinn (z.B. durch fehlende Gehörknöchelchen) erreicht werden kann

    z.B. - chronische Gehörgangsentzündungen
           - Trommelfellentzündungen
           - Ekzeme bei Unverträglichkeiten der Ohrpaßstücke
           - Schuppenflechte (Psoriasis)
           - chronische Gehörgangentzündungen mit Einengung des Gehörgangs
           - exzessive Bildung von "Ohrenschmalzpfröpfen"
           - Fehlbildungen mit nicht vorhandendem äußeren Gehörgang bei angelegtem Mittelohr
           - Verkalkung des Mittelohres und damit nicht schwingungsfähige Gehörknöchelchen (Tympanosklerose)
           - nicht mehr mit einer Hörprothese zu versorgende Fixation des letzten Gehörknöchelchens  (Steigbügelfixation bei Otosklerose)

4. Operative Aspekte
    Die Implantation des Gerätes erfolgt immer in Vollnarkose. Es wird hinter der Ohrmuschel ein Hautschnitt angelegt. (Abb.3)

Abb.3

     Abb.3

Von dort aus wird über ein Knochenfenster der Schwingungsverstärker (FMT) an die Gehörknöchelchen (Abb.4) oder direkt an die Hörschnecke (Abb.5) angekoppelt.

Abb4              Abb.5

    Abb.4                                                                               Abb.5
           
5. Nachsorge


Die Nachsorge 2 - 3 Wochen postoperativ erfolgt in der operierenden Einrichtung zur Wundkontrolle. Die Einstellung des Gerätes (ca. 6 Wochen nach der Operation) erfolgt durch speziell geschulte Akustiker in unserer Einrichtung.

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Letzte Änderung: 21.04.2022 - Ansprechpartner:

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